Gottes Neue Offenbarungen

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 Mi, 26. Sep 2012 um 17:53 MESZ von Josef

Die Kehrseite der Charismen


Mk 9,38-43. 45. 47-48

Evangelium nach Markus:

In jener Zeit
sagte Johannes, einer der Zwölf, zu Jesus:


Meister, wir haben gesehen,
wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb;
und wir versuchten, ihn daran zu hindern,
weil er uns nicht nachfolgt.
Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht!
Keiner, der in meinem Namen Wunder tut,
kann so leicht schlecht von mir reden.
Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.
Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt,
weil ihr zu Christus gehört -
amen, ich sage euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen.
Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser,
wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde.
Wenn dich deine Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab;
es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen,
als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen,
in das nie erlöschende Feuer.
Und wenn dich dein Fuß zum Bösen verführt, dann hau ihn ab;
es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen,
als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden.
Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus;
es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen,
als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden,
wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.


Wie ein Mühlstein...

Wie ein Mühlstein lastet der fahrlässige Umgang mit Priestern und Ordensleuten, die sich des Missbrauchs ihnen anvertrauter Jugendlicher oder Erwachsener schuldig gemacht haben, auf der Kirche. Die Fakten und Zusammenhänge sind zu komplex, um sie an dieser Stelle ausreichend zu analysieren und aufarbeiten zu können. Wo immer die Vorwürfe zutreffen, lösen sie Abscheu und Erschütterung aus. Die Auseinandersetzung mit einzelnen Fällen hat gezeigt, dass es dabei meist nicht nur um Missbrauch im Bereich der Sexualität geht, sondern um den Missbrauch eines Vertrauensverhältnisses und um den Missbrauch eines Vertrauensvorschusses, den jemand auf Grund seines Amtes oder seiner Stellung genießt.

Das Bildwort vom Mühlstein, das wir heute im Evangelium gehört haben, ist vor dem Hintergrund derartiger Fakten gut nachvollziehbar, auch wenn damit noch nicht alles gesagt ist. Sieht man sich die persönliche Geschichte eines Täters näher an, entdeckt man nicht selten Zusammenhänge, die es nicht zulassen, dass man ihnen allein die Schuld anlastet. Manches davon lässt uns ratlos zurück. Trotz Mühlstein-Wort glaube ich an die Barmherzigkeit Gottes und die Möglichkeit der Vergebung. Diese darf aber nicht zum Vorwand für eine Verharmlosung werden.

Sich selbst verstümmeln?

Schwerer einzuordnen als das Wort vom Mühlstein sind die Aufforderungen Jesu, sich lieber selbst zu verstümmeln als unversehrt dem Gericht Gottes zu verfallen.

Um diese Worte zu verstehen, halte ich es für notwendig, auf den Zusammenhang des ganzen Abschnittes zu schauen. Am vergangenen Sonntag haben wir die Vorgeschichte dieser harten Rede Jesu vorgetragen bekommen. Während Jesu Gedanken um sein bevorstehendes Leiden, den Tod und die Auferstehung in Jerusalem kreisten, beschäftigten sich die Jünger mit der Frage, wer von ihnen im kommenden Reich Gottes welche (Macht-)Position einnehmen werde. Jesus demonstriert am Beispiel von Kindern, dass die eigentliche Größe vom Kleinsein und Dienen komme. Ihm geht es darum, die in diesem Sinne "Kleinen" um sich zu sammeln und nicht darum, eine mächtige Bewegung aufzubauen. Wer diesen "Kleinen" auch nur einen Becher Wasser reiche - ob er sich zu den Jüngern und Jüngerinnen rechnet oder nicht - werde nicht um seinen Lohn kommen. Wer hingegen einem dieser "Kleinen" schade - in welcher Weise auch immer - werde dem Gericht Gottes überantwortet.

Mit den Kleinen sind hier nicht nur die Kinder gemeint, sondern die Bedeutungslosen und Schwachen in der Gefolgschaft Jesu. Für sie da zu sein, darauf kommt es an. Die Versuchung, diese Kleinen als Steigbügel für den eigenen Aufstieg bzw. für den eigenen Egotrip zu missbrauchen, ist für alle gegeben, die sich selbst groß machen und verwirklichen wollen.

Die Kehrseite der Charismen

Jede Begabung, jedes Charisma hat auch eine Kehrseite und kann zur Versuchung werden. Es ist gut und notwendig, dass Menschen andere führen und leiten können. Wer andere führt und leitet, achte aber darauf, wohin er sie führt. Jede Machtposition beinhaltet auch die Versuchung zum Machtmissbrauch.

Missbrauch hat viele Facetten und darf nicht auf den sexuellen Missbrauch allein fixiert werden. Es gibt Zeitgenossen, die polieren ihr Image mit Geld, das nicht ihnen gehört. Andere gefallen sich in der Rolle des Meinungsmachers oder Gurus, der von allen um Rat gefragt wird und der um keinen Rat verlegen ist. Wieder andere blenden als Star oder Wunderwuzzi...

Gerade im religiösen Bereich gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, seine Rolle zu missbrauchen. Und dies gilt nicht nur für Priester. Dies gilt für alle, die ein Amt oder einen Dienst in der Kirche wahrnehmen. Der geistliche Berater ist unter Umständen versucht, in der geistlichen Begleitung seine eigenen Interessen oder die der Kirche zu verfolgen und das seelische Wohl des Ratsuchenden aus dem Blick zu verlieren. Der Liturge und alle Mitwirkenden in der Liturgie können versucht sein, mehr sich selbst oder die Größe der Kirche zu zelebrieren als das Lob Gottes. Ordensleute sind versucht, das Image ihrer Organisation höher zu stellen als das Heil der ihnen Anvertrauten. U.v.a.m.
Fließende Grenzen

Die Grenzen zum Missbrauch sind fließend. Dass eine Gemeinwesen funktioniert, dazu braucht es viele Begabungen und Fähigkeiten, die gefunden, geweckt und gepflegt werden müssen. Für jeden, der seine Möglichkeiten für die Gemeinschaft der Kirche einsetzt, müssen wir froh und dankbar sein. Es wäre genauso falsch, seine Talente zu vergraben, belehrt uns Jesus an anderer Stelle. Jede Begabung kann sich aber auch verselbständigen und das Ziel der Gemeinschaft, dem sie dienen soll, aus den Augen verlieren. In manchen Fällen kann eine Begabung, ein Charisma sogar zum Schaden anderer werden. Davor möchte Jesus seine Jüngerinnen und Jünger bewahren. Seine drastischen Worte zeigen, dass es dabei nicht nur um Ausrutscher oder Kavaliersdelikte geht. Unter Umständen können die Fehler Einzelner das Ganze gefährden und zum Mühlstein werden.
Wie damit umgehen?

Wir müssen uns hüten, aus der Möglichkeit des Missbrauchs falsche Konsequenzen zu ziehen. Falsch wäre es meines Erachtens, zum Schutz vor Missbrauch neue Tabus aufzubauen. Der beste Schutz ist, dass wir über alles, was uns bewegt, offen reden. Auch über heikle Themen wie Sexualität und Machtverteilung. Dazu braucht Aufrichtigkeit, Feinfühligkeit, Diskretion, aber auch den Mut, wichtige Fragen offen anzusprechen.

Jesus spürt genau, was seine Jünger bewegt und worüber sie hinter seinem Rücken sprechen. Er spricht es offen aus und an. Er legt ihnen seine Vorstellungen vom Umgang mit Fragen der Machtausübung im Reich Gottes dar. Er mischt sich ein, redet, argumentiert und spielt seine göttliche Autorität nicht aus. ? Da gibt es für uns noch manches zu lernen.

Dank an:

Hans Hütter
 Mi, 26. Sep 2012 um 21:13 MESZ von Josef

Re: Die Kehrseite der Charismen

in das nie erlöschende Feuer

Liebe Leserinnen und Leser,

darüber kanna man nachdencken...

Augustinus - Inthronisator der Ewigen Hölle im Christentum

Augustinus von Hippo (*354 +430 n.Chr.) hat wesentlich dazu beigetragen, dass sich der Höllenglaube in der Kirche etablieren konnte und war als erster verantwortlich für deren kirchenmachtpolitische Durchsetzung und Proklamation mit massivem Einfluss auf die später folgenden kirchlichen Glaubensvorstellungen. Er bekämpfte neben anderen die Auffassungen des Origenes (*185 +254 n.Chr.), der nach seiner Sicht biblisch begründet vertrat, dass Gott sich einmal mit allen Menschen versöhnen wird. Dies war bis zu Zeiten Augustinus' durchaus eine etablierte Sicht, wie sie es in den Kirchen des Ostens übrigens bis heute noch ist.

Anstelle der Wiederversöhnung der Menschheit mit Gott wurde nachweislich erst mehr als fünf Jahrhunderte nach Jesus die Ewige Hölle fixiert. Dieser Vorgang wird in dem katholischen Standardwerk 'Lexikon für Theologie und Kirche' Bd. 5 1959, Seite 446 bestätigt. Wörtlich heißt es dort: "Die ewige Dauer der Höllenstrafen wurde als Endpunkt eines langen Ringens im Jahre 543 in C 9 der Canones adv. Origenes festgestellt". "Der Schlusspunkt unter diesen Versuch (die Lehre der Apokatastasis = Allversöhnungslehre des Origenes) wurde unter Justinian im Zuge der allgemeinen Eliminierung des Origenismus gesetzt" {S. 447}. Justinian war nicht etwa ein Papst, sondern ein herrischer römischer Kaiser im 6. Jahrhundert. Er ließ den Papst einkerkern und bestimmte, was maßgebende Lehre in der katholischen Kirche zu sein hatte.

Augustinus ist ebenso Erfinder und einflussreicher Vertreter der Erbsünde, des Fegefeuers, der Theorie der doppelten Prädestination und des Amillennialismus . Bei seiner Prädestinationslehre dachte er sich, dass wenige von Gott dazu vorherbestimmte Menschen bereits vor der Erschaffung der Welt zum ewigen Heil berufen wurden, der große Rest aber zur Ewigen Verdammnis. Es werden dabei nur so viele gerettet, wie ehedem Engel von Gott in Vorzeiten abgefallen waren und zu Teufeln wurden, damit der Ausgangszustand wieder hergestellt werden kann. Dieses Denken in Kreisläufen entstammt der Gnosis, eine kultische Lehre der damaligen Zeit. Calvin entwickelte diese unbiblischen Ideen weiter.

Absurde und biblisch keineswegs begründbare Folgerungen, wie ich meine. Um so erstaunlicher, dass Augustinus in kirchlichen Kreisen so hoch gelobt wird. Augustinus hat sicherlich manche richtigen Aspekte hervorgehoben (z.B. Teile der Gnadenlehre), die heute als akzeptable christliche Standards gelten. Leider akzeptiert man seine Irrtümer oft genug unkritisch und gedankenlos mit.

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Höllenkomplex und Ewige Verdammnis werden strategisch geduldet

Glücklicher Weise kann man sagen, daß ca. geschätzte 90 % der evangelischen Pfarrer nicht an die ewige Hölle glauben und wohl kaum weniger katholische, ohne dies jedoch explizit zu postulieren, vielleicht aus Angst vor Repressalien. Besonders groß ist die Anzahl der Höllengläubigen unter den evangelikalen Christen. Dort glauben eher mehr als 90 % überlieferungsbedingt und grundtextlich nicht zusammenhängend begründbar an eine endlose Quälhölle.

Eine Umfrage ergab, dass 83% der befragten Menschen nicht glauben, dass es eine Hölle, geschweige denn eine Ewige Hölle gibt. (IMAS-Umfrage Jan/Feb 2006)

Augustinus beruft sich mal auf die Inspiration durch die Heilige Schrift, mal auf eine verstandesmäßige Reflexion der Auslegung der Heiligen Schrift. Offensichtlich hat ihm sein Verstand die Absurdität einer Ewigen Hölle nicht widerlegt. Erhellend ist jedoch folgendes Zitat. Wilhelm Geerlings, ein ausgewiesener Augustinus-Experte, schreibt in "Augustinus", S.46:

"Ganz anders als in der östlichen Theologie eines Origenes, der......eine Rückführung der gesamten Schöpfung zu Gott sieht, kann Augustinus diese Rückführung zunächst nur partiell begreifen. Aber wie theologische Systeme durch einen Nebensatz gesprengt werden können, so fällt auch in einer Predigt, als er den Gedanken über die begrenzte Zahl der Erlösten vorträgt, der verräterische Satz: "Vielleicht sind es aber auch einige mehr" "
Quelle: "Augustinus", Wilhelm Geerlings, Verlag Herder/Spektrum

Die "Ewige Hölle" ist überwiegend ein latent vorhandenes Konstrukt innerhalb vielfältiger christlich orientierter Lehrgebäude nach einer bestimmten sich in langer Zeit verfestigten "christian correctness", der sich die meisten in Amt und Würden stehenden klerikalen Verantwortlichen ungern widersetzen, um ihre sehr sicheren Jobs in christlichen Kirchen, Freikirchen, Organisationen und Verlagen, oder als christliche Künstler, die auf der Basis des Höllenaberglaubens stehen, nicht zu verlieren und verdammt oder ausgeschlossen zu werden.

Weiterlesen in:

http://www.tjaweb.de/hoelle/
Mythos Ewige Hölle
www.tjaweb.de/hoelle/
 Do, 27. Sep 2012 um 9:13 MESZ von Frieda
(Zuletzt bearbeitet am Donnerstag, 27. September 2012 um 9:17 MESZ)

Re: Die Kehrseite der Charismen

Guten Morgen Josef

Angst als Mittel, um Liebe zu ernten?
Das klappt niemals.
Liebe gedeiht nur, wo Freiheit ist. Liebe ist die Antwort auf Liebe.

Im ersten Beitrag spricht Hans Hütter den Machtmissbrauch an. Machtmissbrauch an Kindern ist zweifelsfrei hässlich; umso abscheulicher, wenn solcher Missbrauch ausgerechnet von christlichen Vertretern begangen und von Behörden bewusst geduldet wird.
Und dennoch: Die lange Geschichte der Höllenbedrohung des Augustinus zeigt, dass Repressalien, Angstmache und Unterdrückung eine jahrtausendealte Tradition haben. Machtmissbrauch wird aber erst heute angeprangert und als Verbrechen offengelegt. Der Mensch / die Menschheit wird sich endlich, wenn auch noch zaghaft des Missbrauchs in Erziehung und Gesellschaft bewusst und sieht heute die Notwendigkeit, die Schwachen zu schützen und mitzutragen.

Es ist ein hoffnungsträchtiges Zeichen und eine positive Entwicklung, dass Missetaten und Undinge, die nur im Verborgenen grassieren können, an den Tag kommen. Die Abscheu ist berechtigt. Und dennoch ist auch Vorsicht geboten, die Schuld nicht allein bei der Kirchenführung oder bei den einzelnen Tätern zu sehen. Missbrauch an Kindern geschah und geschieht auch ausserhalb der Kirchen und war und ist nicht zuletzt auch Alltag in gewöhnlichen Familien. So gesehen ist der Missbrauch an Kindern aber auch der Missbrauch von Machtpositionen ein gesellschaftliches Übel. Es ist davon auszugehen, dass auch die Täter und die Verantwortlichen selber in einem Millieu von Unterdrückung, Missbrauch und Repressalien herangewachsen sind. Es gibt da eine Kollektivschuld der Menschheit, wahre Liebe immer schon verkannt, ausgenutzt und für Machtgelüste missbraucht zu haben. Heute wird uns dies allmählich bewusst.

Einsicht, Trauer und Reue über das Geschehene mit den belastenden Folgen und über das Versäumte ist Not - wendig. Vergebung ist besser als Schuldzuweisung und Verurteilung. - Niemand kann Genugtuung und Wiedergutmachung leisten für zugefügtes und erlittenes Leid, selbst die (vermeintlich) Schuldigen nicht. Geschehenes kann niemand ungeschehen machen. Ohnmacht bei den Opfern wie auf der Täterseite, aber auch bei Aussenstehenden droht die Kräfte zu lähmen. Resignation und Vergessen könnten die fatal(st)e Folge sein. Was können, - was sollen wir tun? Wir können einzig die Lehren daraus ziehen für die Zukunft und im Geiste und Sinne der Vergebung gemeinsam den Weg weitergehen, diesmal sensibilisiert und in gemeinschaftlicher Verantworung für die Kleinen, Geringen und Schwachen. Nicht zuletzt sollten wir zu den "Schwachen" gerade jene zählen, die Machtpositionen als "Schwachstellen" innehaben. Es müssen Vorkehrungen getroffen werden, dass - wie Hütter schreibt - vor allem die Kleinen und Wehrlosen unserer Gesellschaft in Liebe und Verantwortung geschützt und mitgetragen werden, denn die Kraft einer Gemeinschaft ist immer nur so stark wie das schwächste Mitglied. Die Wachsamkeit aller ist gefragt, und wo Missstände vermutet werden, muss genau hingesehen werden, um allfällig Opfer zu schützen und potentiellen Tätern zu helfen. Wir alle sind gerufen, einander in der Haltung der Nächstenliebe zu helfen und zu stützen, vorwärts zu schauen und gemeinsam - vielleicht zum esten Mal in der Geschichte der Menschheit - eine Vision der Liebe anzustreben, statt der Macht.
---
"Was ihr Gesetz nennet, ist bei Mir die höchste Freiheit in aller Seligkeit Meiner Liebe; was ihr aber Freiheit nennet, ist nur Meine freie Macht. Daher lebet der Liebe, lebet der ewigen Liebe in Mir, so lebet ihr wahrhaft frei! Und die Freiheit des Lebens wird euch erst vollständig belehren, dass das Gesetz der Liebe die allereigentlichste und allerhöchste Freiheit ist, und dass das Gesetz und die Freiheit gleich sind einem Kreise, der überall sich selbst begegnet und sich frei macht durch die Ordnung, in welcher er sich ewig baut in der unendlichen Vollkommenheit! Daher liebet, so ist das Gesetz euch untertan und ihr seid vollkommen frei wie Ich, euer Vater! Amen." (Haushaltung Gottes 1, Kap. 88,17 + 18)
 Do, 27. Sep 2012 um 13:08 MESZ von Frieda
(Zuletzt bearbeitet am Donnerstag, 27. September 2012 um 13:10 MESZ)

Re: Die Kehrseite der Charismen

Anklage Gottes an die Verwantwortlichen des Volkes
"Die Wächter des Volkes sind blind, sie merken allesamt nichts.
Es sind lauter stumme Hunde, sie können nicht bellen.
Träumend liegen sie da und haben gern ihre Ruhe.
Aber gierig sind diese Hunde, sie sind unersättlich.
So sind die Hirten: Sie verstehen nicht aufzupassen.
Jeder geht seinen eigenen Weg
und ist ausschliesslich auf seinen eigenen Vorteil bedacht;
er sagt: 'Kommt her, ich hole Wein! Wir trinken uns voll mit Bier.
Und wie heute, so soll es auch morgen sein; hoch soll es hergehen!'
Der Gerechte kommt um,
doch niemand nimmt es sich zu Herzen.
Die Frommen werden dahingerafft,
doch es kümmert sich niemand darum.
Weil das Unrecht herrscht, wird der Gerechte dahingerafft.
Aber er gelangt dennoch zum Frieden.
Und wer geradeaus ging, ruht aus auf seinem Lager.
Ihr aber, ihr Söhne der Zauberin
(früher die Juden, heute auch die Christen),
kommt herbei,
ihr Kinder eines Ehebrechers (= der abtrünnige Geist)
und einer Dirne! (= Glaubensgemeinschaft, die zur Hure geworden ist)
Über wen macht ihr euch lustig,
gegen wen reisst ihr das Maul auf,
wem streckt ihr die Zunge heraus?
Ihr seid doch selbst Kinder des Frevels, eine Lügenbrut.
Ihr geratet in Gier unter den Eichen, unter jedem üppigen Baum.
Ihr schlachtet Kinder in den Schluchten
und in den Klüften der Felsen.
Zwischen den glatten Wänden der Schlucht
erfüllt sich dein Schicksal,
doch gerade die Kinder werden dir zum Verhängnis;
auch für sie hast du Trankopfer ausgegossen und Speiseopfer dargebracht.
Und das soll Ich ruhig mit ansehen?
Auf hoch aufragenden Bergen hast du dein Lager aufgeschlagen.
Auch dorthin steigst du hinauf, um Schlachtopfer darzubringen.
Hinter Türen und Pfosten hast du dein Erinnerungszeichen angebracht.
Du hast dich von Mir freigemacht und bist hinaufgestiegen
und hast dir dort ein breites Lager zurechtgemacht.
Dann kauftest du dir Leute, deren Beilager du liebtest;
du hast ihre Kraft bestaunt.
Für den Moloch hast du dein Öl verschwendet
und deine Salben aufgehäuft.
Du hast deine Boten in die Ferne geschickt,
bis tief hinab in die Unterwelt.
Auf dem langen Weg bist du müde geworden,
aber du hast nie gesagt: 'Es ist umsonst!'
Immer wieder hast du neue Kraft gefunden,
darum bist du nicht schwach geworden.
Wen hast du denn so sehr gescheut und gefürchtet,
dass du Mich betrogen hast?
An Mich hast du nicht gedacht, um Mich hast du dich nicht gekümmert.
Nicht wahr, weil Ich schwieg und Mich verbarg, hast du Mich nicht gefürchtet?!
Ich will verraten, wie es um deine Gerechtigkeit und um dein Tun bestellt ist:
Deine Gerechtigkeit und dein Tun werden dir nichts mehr nützen.
Wenn du um Hilfe schreist,
dann sollen doch deine vielen Götzen dich retten;
aber sie alle trägt der Wind davon,
ein Hauch bläst sie weg.
Doch wer Mir vertraut, wird das Land zum Erbe bekommen
und Meinen heiligen Berg besitzen."
(Jesaja 56,10 - 57,13)