Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
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6. November 1843 |
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 er Maronius Pilla aber entsetzte sich über diese wunderbare Erscheinung so sehr, daß er am ganzen Leibe bebte wie das Laub der Espe bei einem gewaltigen Sturme.
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Joseph aber ersah bald des Maronius große Not, trat darum auch sobald zu ihm hin und sprach:
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,,Maronius Pilla! warum bebest du denn nun gar so sehr? Hat dir jemand etwas zuleide getan?"
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Und der Maronius erwiderte dem Joseph: ,,O Mann, der du deinesgleichen nicht hast auf Erden, du hast es leicht; denn du bist ein Gott, dem alle Elemente gehorchen müssen!
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Ich aber bin nur ein sterblicher schwacher Mensch, dessen Leben, so wie die Existenz jener Säule, in deiner Hand steht!
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Mit deinem Gedanken kannst du mich, wie sicher eine ganze Welt, im Augenblicke vernichten!
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Wie sollte ich da nicht beben vor dir, da du sicher der mächtige Urvater aller unserer Götter bist, so sie irgend wirklich existieren sollten?!
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Dem Jupiter Stator war jene Säule schon seit undenklichen Zeiten geweiht; alle Stürme und Blitze bebten aus großer Ehrfurcht vor ihr zurück!
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Und nun zerstörte sie sogar dein unmündiges Kind! - Kann aber dein Kind schon solches, welche Macht muß erst in dir zugrunde liegen?!
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Lasse dich daher anbeten von mir unwürdigstem Erdwurme!"
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Joseph aber sprach: ,,Höre, Freund und Bruder Maronius, du bist in einer großen Irre!
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Ich bin nicht mehr als du, also nur ein sterblicher Mensch! - So du aber auf dein Leben schweigen kannst vor aller Welt, da will ich dir etwas sagen!
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Schweigst du aber nicht, so wird es dir nicht viel besser ergehen, als es jener Säule ergangen ist!
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Und so höre mich denn an, so du willst und es dir getrauest!"
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Der Maronius aber bat den Joseph auf den Knien, ihm ja nichts zu erzählen; denn es könnte ihm doch einmal irgend zufällig etwas entfallen, und da wäre er verloren.
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Joseph aber sprach: ,,Des sei völlig unbesorgt; der Herr Himmels und der Erde züchtiget nie jemanden des Zufalls wegen!
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Daher magst du ganz ohne Furcht mich anhören; was ich dir sagen werde, wird dich nicht verderben, wohl aber erhalten für ewig!"
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Und der Cyrenius das Kindlein anbetend, kosend auf seinen Händen noch, trat hin zum Joseph und sagte zu ihm:
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,,Mein größter und liebster Freund! Lasse du den Maronius nun, wie er ist; ich selbst will ihn heute bei mir eher vorbereiten, und morgen kannst du ihm dann erst die höhere Weihe geben!"
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Und Joseph war damit einverstanden und begab sich dann mit der Gesellschaft sobald wieder in das Wohnhaus.
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