Gottes Neue Offenbarungen

Die Jugend Jesu
Das Jakobus-Evangelium

Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm

- Kapitel 146 -

Weitere Fragen des Hauptmanns. Joseph über das Reich des Messias. Die Liebe als Hauptschlüssel der Wahrheit. Die Gesellschaft im nachgebildeten Allerheiligsten. Die armen Blinden erhalten ihr Augenlicht wieder

20. Februar 1844
Darauf fragte der Hauptmann den Unterpriester auch nicht mehr weiter, sondern begab sich sogleich wieder hin zum Joseph.
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Allda angelangt, erzählte er sogleich alles, was er von dem Unterpriester vernommen hatte,
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und fragte aber darauf auch sogleich den Joseph, was er von allem dem im Ernste halten solle.
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Und der Joseph antwortete und sprach: ,,Halte du vorderhand von allem dem, was dir gesagt ward, so viel, als dir gesagt wurde;
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alles andere aber erwarte in aller Geduld von der Folge, so wirst du am besten fahren!
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Denn siehe, in Fragen und Antworten besteht das heilige Reich des Messias nicht,
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sondern allein nur in der Geduld, Liebe, Sanftmut und in der völligen Ergebung in den göttlichen Willen!
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Denn bei Gott läßt sich nichts übers Knie brechen, nichts erzwingen und am allerwenigsten aber etwas ertrotzen!
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Wann es der Herr aber für gut befinden wird für dich, dann auch wird Er dich in die höhere Offenbarung leiten!
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Fasse aber sofort lebendige Liebe zu dem dir von mir ganz rein geoffenbarten Gotte; durch sie wirst du am ersten dahin gelangen, wo du so ganz eigentlich sein möchtest!
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Ja! - Solche Liebe wird dir in einem Wurfe mehr geben lebendig, als was du mit einer Million toter Fragen erbeuten möchtest!"
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Und der Hauptmann fragte und sprach: ,,Gut, mein geachtetster weisester Freund! Ich will solches alles tun; aber nur das mußt du mir sagen, wie man deinen Gott liebt, den man noch zu wenig kennt?"
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Und der Joseph sprach: ,,Wie du deinen Bruder und deine allfällige Braut liebst, also auch liebe Gott!
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Liebe deine Nebenmenschen als lauter Brüder und Schwestern in Gott, und du wirst dadurch auch Gott lieben!
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Tue allzeit und allenthalben Gutes, so wirst du die Gnade Gottes haben!
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Sei barmherzig gegen jedermann, so wirst du auch bei Gott die wahre lebendige Barmherzigkeit finden!
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Ferner sei in allen Dingen gelassen, sanft und voll Geduld, und fliehe den Stolz, den Hochmut und den Neid wie die Pestilenz,
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dann wird der Herr eine mächtige Flamme in deinem Herzen erwecken,
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und das gewaltige Licht dieser geistigen Flamme wird alle Finsternisse des Todes aus dir verscheuchen, und du wirst dann in dir selbst eine Offenbarung finden, in der du alle deine Fragen auf das glänzendste lebendig beantwortet finden wirst!
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Siehe, das ist der rechte Weg zum Lichte und Leben aus Gott, das ist die rechte Liebe zu Gott; diesen Weg wandle!"
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Als der Hauptmann diese kräftige Lehre von Joseph erhielt, da hielt er sobald inne mit seinen noch vielen übrigen Fragen und versenkte sich in tiefe Gedanken.
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Zu gleicher Zeit aber ward auch von den Jünglingen der Vorhang weit auseinandergezogen, und Joseph ersah sobald, daß es nun an der Zeit sei, in dieses nachgebildete Allerheiligste zu treten.
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Schon von ferne der Tiefe dieses großen Saales ward von seiten der armen Gespeisten ein mächtiger Dankruf entgegengesandt.
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Als aber der glänzende Cyrenius erst völlig mit Joseph und Maria mit dem Kindlein in das nachbildliche Allerheiligste eintrat, da war es völlig aus bei den Armen.
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Den Cyrenius kostete dieser Anblick viele Freuden- und Mitleidstränen, desgleichen auch den Joseph und die Maria.
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Es waren aber viele Blinde, Lahme und Krüppel aller Art darunter; denn ihre Zahl enthielt Hunderte.
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Da betete geheim die Maria, nahm dann das Tuch, womit sie öfter das Kindlein abwischte, und wischte damit allen Blinden die Augen; und alle bekamen darauf das Augenlicht wieder! - Nach dieser Tat wollte das Loben und Preisen kein Ende nehmen; darum begab sich die Gesellschaft auf kurze Zeit wieder in den Hauptsaal zurück.

Fußnoten