Gottes Neue Offenbarungen

Die Jugend Jesu
Das Jakobus-Evangelium

Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm

- Kapitel 283 -

Josephs Anstände. Der zornige Nachbar verstummt. Des Hirtenknaben Vaters Bitte - und die Antwort des Kindleins

19. August 1844
Als aber Joseph in das Dorf kam und dort die Arbeit in Augenschein nahm,
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da kam auch schon der Lärm ihm nach ins Dorf, und ganz besonders von seiten des Vaters des verdorrten Knaben.
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Und dieser suchte im Dorfe sogleich die Eltern des getöteten Knaben und schürte sie gegen Joseph.
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Und diese liefen hastig und verzweifelt hin zum Joseph und schrien:
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,,Weiche von hier mit deinem schrecklichen Kinde, bei dem jedes Wort eine vollbrachte Tat ist!
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Denn Kinder sollen allzeit ein Segen den Menschen sein von oben;
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dein Kind aber ist uns nur zum Fluche gekommen!
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Daher weiche von hier, du Unglücksbringer!"
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Hier sprach das Kindlein: ,,Wenn also, was seid denn hernach ihr Mir?
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Hast du, Vater des Annas, nicht zu dem Hirtenjungen gesagt, daß er Mich töten solle!?
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Hast du ihm nicht sogar einen guten Lohn verheißen, so er Mich tötete, das er sicher täte, da er noch nicht unter dem Gesetze stehe?
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Und siehe, also dachte denn auch Ich aus Meinem frühgeweckten Geiste:
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Ich bin auch noch lange nicht unter dem Gesetze; daher will Ich dem Knaben auch sogleich den wohlverdienten Lohn geben!
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Und wirst du Mich oder den Vater Joseph Meinetwegen vors Gericht ziehen, dann werden auch wir dir das Gesetz zu erklären wissen!
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Siehe, also habe Ich gedacht dir gleich - und also auch gehandelt! Wie magst du denn nun deine Handlungsweise an uns unbillig finden?"
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Auf diese Rede des Kindleins erschrak der Vater des verdorrten Knaben ganz gewaltig;
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denn er entnahm daraus gar klar, daß dies Kindlein auch die Gedanken und geheimen Beschlüsse der Menschen wisse,
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und daß man sich daher vor Ihm sehr in acht nehmen müsse.
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Alle die Schreier verließen darauf den Joseph mit dem Kindlein.
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Nur der Vater des getöteten Knaben blieb vor Joseph und weinte um seinen Knaben und sprach: ,,Töten ist keine Kunst; aber lebendig machen!
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Daher solle ja niemand töten, der nicht lebendig machen kann!"
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Und das Kindlein sprach: ,,Das auch könnte Ich, so Ich's wollte; aber dein Knabe war böse, darum will Ich's nicht!" - Der Vater aber bat das Kindlein auf solche Rede. Und das Kindlein sprach: ,,Morgen, aber heute nicht!" - -

Fußnoten