Gottes Neue Offenbarungen

Die Jugend Jesu
Das Jakobus-Evangelium

Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm

- Kapitel 34 -

Der Aufbruch zur Flucht. Josephs Bitte an Salome. Der Abschied vom Hauptmann. Die Abreise. Der Schutzbrief des Cornelius an Cyrenius. Josephs Reiseweg. Das Erlebnis mit den Räubern. Josephs Ankunft in Tyrus bei Cyrenius. Des Cyrenius Trostworte und Hilfe

26. September 1843
Nach dieser Unterredung Josephs mit dem Hauptmanne sprach der Joseph zu seinen Söhnen: ,,Machet euch auf, und rüstet die Lasttiere!
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Die sechs neuen Esel sattelt für mich und euch und den alten und approbierten für die Maria! Nehmet, soviel ihr könnet, von den Eßwaren mit; den Ochsen mit dem Karren aber lassen wir hier der Wehmutter zum Angedenken und zum Lohne für ihre Aufmerksamkeit für uns!"
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Also ward der Ochse mit dem Karren von der Wehmutter in Besitz genommen und wurde zu keiner Arbeit mehr verwendet.
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Die Salome aber fragte den Joseph, ob sie nicht mit ihm ziehen dürfte.
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Und der Joseph sprach: ,,Das kommt auf dich an; ich aber bin arm, das weißt du, und kann dir keinen Lohn geben, so du mir eine Magd abgeben möchtest!
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Hast du aber Mittel und kannst sorgen mit mir für den Mund und für des Leibes Haut, da kannst du mir ja folgen!"
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Die Salome aber sprach: ,,Höre, du Sohn des großen Königs David! Nicht nur für mich, sondern für deine ganze Familie solle mein Vermögen auf hundert Jahre genügen!
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Denn ich bin reicher an Weltgütern, als du dir es gedenken möchtest! Warte aber nur noch eine Stunde, und ich werde mit Schätzen beladen reisefertig dastehen!"
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Joseph aber sprach: ,,Salome, siehe, du bist eine junge Witwe und bist Mutter; du mußt also auch deine zwei Söhne mitnehmen!
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Siehe, das wird dir viel Arbeit machen, und ich habe keine Minute Zeit mehr zu verlieren; denn in drei Stunden wird schon Herodes hier seinen Einzug halten, und in einer Stunde werden schon seine Vorboten und Läufer eintreffen!
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Daraus aber kannst du ersehen, daß es für mich unmöglich ist, auf deine Zurechtrichtung zu warten!
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Daher meine ich, so du bleibest, tust du besser, indem ich nicht durch dich aufgehalten werde; komme ich aber einst nach dem Willen des Herrn wieder zurück, so werde ich wieder Nazareth beziehen.
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So du mir aber schon einen Dienst erweisen willst, so ziehe bei Gelegenheit nach Nazareth und verpachte auf weitere drei bis sieben oder zehn Jahre meinen Grund, auf daß er nicht in fremde Hände komme!"
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Und die Salome stand von ihrer Forderung ab und begnügte sich mit diesem Auftrage.
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Nachdem umarmte Joseph den Hauptmann und segnete ihn - und berief dann die Maria, auf daß sie sich setzete auf ihr Lasttier mit dem Kindlein.
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Als sonach alles zur Abreise bereitet war, sprach der Hauptmann zum Joseph: ,,Mann meiner höchsten Achtung! - werde ich dich je wieder zu sehen bekommen! - und dieses Kind mit der Mutter?!"
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Und der Joseph sprach: ,,Es werden kaum drei Jahre verfließen, werde ich dich wieder begrüßen und das Kind und Seine Mutter! Des sei versichert; - nun aber lasse uns aufbrechen, Amen." -
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Hier bestieg Joseph sein Lasttier, und seine Söhne folgten seinem Beispiele; und Joseph ergriff die Zügel des Lasttieres der Maria und führte es unter Lobpreisung des Herrn aus der Höhle.
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Als sich nun alles schon im Freien befand, da ersah Joseph, wie sich eine Menge Volkes aus der Stadt zu drängen anfing, um den Abzug des Neugebornen zu sehen, indem es durch die heimkehrende Wehmutter und durch den Wechsler erfuhr, daß solches geschehen werde.
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Dem Joseph aber kam die Gafflust sehr ungelegen; er bat daher den Herrn, Er möchte ihn doch so bald als möglich dieser schnöden Gafflust müßiger Menschen entziehen.
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Und siehe, sobald fiel ein dichter Nebel über die ganze Stadt, und es war niemandem möglich, auch nur fünf Schritte weit zu sehen.
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Das Volk aber ward darob verdrießlich und zog sich wieder in die Stadt zurück, und Joseph, geleitet vom Hauptmanne und der Salome, konnte ungesehen das nächste Gebirge erreichen.
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Als er so die Grenze zwischen Judäa und Syrien erreichte, da gab der Hauptmann dem Joseph einen Schutzbrief an den Landpfleger Cyrenius, der über Syrien gestellt war.
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Und Joseph nahm ihn mit Dank an, und der Hauptmann sprach: ,,Cyrenius ist ein Bruder zu mir; mehr brauche ich dir nicht zu sagen, und so denn reise glücklich und komme wieder also!" Hier kehrte der Hauptmann um mit der Salome, und Joseph zog weiter im Namen des Herrn.
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Um die Mittagsstunde hatte Joseph die Vollhöhe des Gebirges erreicht, in einer Entfernung von zwölf Stunden von Bethlehem, welche schon ganz in Syrien lag, auch zu der Zeit von den Römern Coelesyria genannt ward.
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Denn Joseph mußte diesen etwas größeren Umweg nehmen, indem von Palästina kein sicherer Weg nach Ägypten führte.
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Seine Reiseroute aber war folgende: Am ersten Tage kam er in die Nähe der kleinen Stadt Bostra. Allda übernachtete er, den Herrn preisend. Da geschah es auch, daß Räuber zu ihm kamen, um ihn zu berauben.
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Als sie aber das Kindlein ersahen, fielen sie auf ihr Angesicht, beteten Dasselbe an, und flohen dann überaus erschreckt ins Gebirge.
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Von da zog Joseph des andern Tages wieder über ein starkes Gebirge und kam am Abende in die Gegend von Panea, einem Grenzstädtchen zwischen Palästina und Syria nördlich.
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Von Panea aus erreichte er am dritten Tage die Provinz Phoenicia und kam in die Gegend von Tyrus, wo er am nächsten Tage sich mit seinem Schutzbriefe zum Cyrenius begab, welcher in der Zeit sich Geschäfte halber in Tyrus aufhielt.
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Cyrenius nahm den Joseph freundlichst auf und fragte ihn, was er ihm tun solle.
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Joseph aber sprach: ,,Daß ich sicher nach Ägypten käme!" - Und Cyrenius sagte: ,,Guter Mann, du hast einen starken Umweg gemacht; denn Palästina liegt Ägypten ja um vieles näher denn Phoenicia! Nun mußt du doch wieder Palästina durchwandern - und mußt von hier nach Samaria, von dort nach Joppe, von dort nach Askalon, von da nach Gaza, von da nach Geras und von da erst nach Elusa in Arabien!"
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Da ward Joseph traurig, darum er sich also verirrt hatte. Aber der Cyrenius faßte Mitleid mit dem Joseph und sprach: ,,Guter Mann, es schmerzt mich deine Not. Du bist zwar ein Jude und ein Feind der Römer; aber da mein Bruder, mein Alles, dich so lieb hat, da will auch ich dir eine Freundschaft tun.
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Siehe, morgen geht ein kleines, aber sicheres Schiff von hier nach Ostracine ab! Mit diesem sollst du in drei Tagen dort anlangen; und bist du in Ostracine, so bist du auch schon in Ägypten! - Ich werde dir aber auch einen Schutzbrief mitgeben, demzufolge du in Ostracine wirst ungehindert verweilen und dir auch etwas ankaufen können. Für heute aber bist du mein Gast; lasse daher dein Gepäck hereinbringen!"

Fußnoten