Gottes Neue Offenbarungen

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 Do, 17. Jan 2013 um 23:11 MEZ von Josef

Jesus - Trost des Volkes Gottes


Die Zeit der Babylonischen Gefangenschaft Die Trostworte des Propheten Jesaja "Tröstet, tröstet mein Volk!", die wir in der Lesung vernommen haben, stammen aus der Zeit der Babylonischen Gefangenschaft. In vielen Anläufen und Streifzügen hatten die Babylonier Israel erobert. Lange konnte sich Jerusalem wehren. Doch am Ende fiel es wie die Städte ringsum in die Hände der Feinde. Stadt und Tempel wurden zerstört. Im Gegensatz zu den Assyrern, die von den unterworfenen Völkern nur Tribut forderten, verschleppten die Babylonier, um ihre Macht zu sichern, vor allem die Oberschicht Israels in ihr Kernland Babylon.

Die Israeliten empfanden die Eroberung ihres Landes, vor allem ihre Deportation, als eine Strafe Jahwes. Die Mahnungen der Propheten zur Treue im Glauben, zu mehr Gerechtigkeit und Beistand für Arme, Witwen und Waise waren überhört worden. Nun, so glaubten sie, war Gottes Geduld mit ihnen zu Ende. Niedergeschlagenheit, Schuldgefühle, Hoffnungslosigkeit bestimmten ihre Gefühle. Was war aus ihnen geworden, die Jahwe einst ins Land der Verheißung geführt hatte?, so fragten sich viele. Und in manchen Herzen kam sogar der Gedanke auf: Sind die Götter Babylons nicht mächtiger als unser Gott Jahwe? Gott steht zu seinem Bund In diese Situation hinein darf Jesaja dem Volk verkünden, dass Gott zu seinem Bund steht. Er ist und bleibt ihr Gott. Kein Vergehen der Menschen kann ihn so beleidigen, dass Gott jemals jegliches Interesse an jemandem verlieren könnte. Jahwe, so sollen die Israeliten wissen, ist und bleibt der Gott der Barmherzigkeit und des Erbarmens. Rachegedanken kennt er nicht, sie sind ihm fern.

Ob in die Fremde Babylons verschleppt oder im Lande verblieben, alle sollen erleben: Neu lässt Jahwe machtvoll seine Herrlichkeit einbrechen in die von Unrecht und durch Vergehen aller Art gestörte Welt. Ein zweites Mal wird er sein Volk aus der Gefangenschaft heimführen in ihr Land. Nach den Bildern, die das Prophetenbuch Jesaja beschreibt, wird ein zweiter Auszug durch die Wüste stattfinden, den der Herr selbst anführt.

Wenn von den Straßen die Rede ist, die durch die Wüste gebaut werden sollen, von den Hügeln und Tälern, die es zu ebnen gilt, dann verstand jeder Israelit, dass sein Herz damit gemeint und angesprochen war. Der zweite Auszug aus Gefangenschaft und Sklaverei soll ein Siegeszug werden ohne Murren und Auflehnung wie einst beim Auszug aus Ägypten. Daher soll sich jeder innerlich auf das Kommende vorbereiten. Jerusalem wird neu der Ort der rechten Gottesverehrung und des Jubels. An der Spitze seines Volkes hält Jahwe Einzug als ihr Befreier und Retter. Keine Macht wird ihn daran hindern. Mit ihm oder vor ihm her ziehen alle, die er für sich gewonnen hat. In Jesus ist Gott selbst in die Welt gekommen Im Wirken Jesu sahen die ersten Christen eine Wiederholung des von Jesaja gezeichneten Bildes. Jesu Auftreten glich ganz dem Wirken Jahwes, von dem Jesaja gesagt hatte: "Wie ein Hirt führt er seine Herde. Er sammelt sie mit starker Hand. Die Lämmer trägt er auf dem Arm; die Mutterschafe führt er behutsam". In Jesus, auf den bei der Taufe der hl. Geist herabkam und den eine Stimme als den "geliebten Sohn" proklamierte, sahen sie Gott persönlich in die Welt gekommen. Sich von ihm gewinnen zu lassen und sich seinem Siegeszug anzuschließen, erkannten sie als ihren Weg durch die Wüstenstrecken ihres Lebens in dieser Welt. Murren und Hadern gegen Gott in ihren Nöten und Schicksalen des Lebens nicht vorkommen zu lassen, darin erblickten sie die rechte Haltung. Das nicht zuletzt von hartem Leid gezeichnete Leben Jesu, das von ihm aber angenommen wurde, war ihnen dabei die größte Hilfe. So brachten sie es immer wieder fertig, sich im Leid aufzurichten, ihr Kreuz anzunehmen und im Vertrauen nicht nachzulassen, dass Gott da ist.

Mögen auch wir zu denen gehören, die sich von Gott gewinnen lassen. Im Leid, bei Schicksalsschlägen, in unserem Versagen stellt sich vielleicht auch bei uns gelegentlich die Frage: Gott, wo bist du - mit deiner Hilfe, mit deinem Beistand, mit deiner Gegenwart? Bauen wir Gott in den unangefochtenen Zeiten unseres Lebens in unserem Inneren jene Straßen, auf denen uns sein Trost auch im Leid erreicht. Dies wird umso leichter möglich sein, je deutlicher wir uns immer wieder vergegenwärtigen, wie sehr wir Tag für Tag neu in seine Güte, Liebe und Barmherzigkeit eingeschlossen sind und von ihm geführt und getragen werden.

Dank an: Klemens Nodewald
 Do, 17. Jan 2013 um 23:13 MEZ von Josef

Re: Jesus - Trost des Volkes Gottes

Jes 62,1-5


Um Zions willen kann ich nicht schweigen,
um Jerusalems willen nicht still sein,
bis das Recht in ihm aufstrahlt wie ein helles Licht
und sein Heil aufleuchtet wie eine brennende Fackel.
Dann sehen die Völker deine Gerechtigkeit
und alle Könige deine strahlende Pracht.
Man ruft dich mit einem neuen Namen,
den der Mund des Herrn für dich bestimmt.
Du wirst zu einer prächtigen Krone in der Hand des Herrn,
zu einem königlichen Diadem in der Rechten deines Gottes.
Nicht länger nennt man dich «Die Verlassene»
und dein Land nicht mehr «Das Ödland»,
sondern man nennt dich «Meine Wonne»
und dein Land «Die Vermählte».
Denn der Herr hat an dir seine Freude,
und dein Land wird mit ihm vermählt.
Wie der junge Mann sich mit der Jungfrau vermählt,
so vermählt sich mit dir dein Erbauer.
Wie der Bräutigam sich freut über die Braut,
so freut sich dein Gott über dich.